Aktuelles


500 Jahre Bauernkrieg


Vortrag von Dr. Kai Lehmann:  "Der Bauernkrieg im oberen Werratal"

am 11. April 2025, 19:00 Uhr in der Klosterkirche Vacha

Der Entritt ist frei.

Der Vortrag findet fast auf den Tag genau 500 Jahre nach dem Beginn des Bauernkriegs in unserer Region am Originalschauplatz in der Klosterkirche in Vacha statt. Das Servitenkloster Vacha war eines der ersten Ziele des vor Vacha entstandenen Werrahaufens.

Vortrag Bauernkrieg

 

Am Osterdienstag, den 18. April 1525, predigte der aus Vacha stammende Lutheranhänger Georg Witzel in Vacha in der Stadtkirche und setzte am Nachmittag im nahen Unterbreizbach einen evangelischen Prediger ein. Dies geschah im Rahmen einer Visitation, die der Reformator Jakob Strauß in Eisenach und Umgebung durchführte. Am 19. April 1525 setzte Georg Witzel auch in Sünna und Vacha evangelische Prediger ein.

Die Einwohner des Gerichts Völkershausen forderten ebenso einen evangelischen Pfarrer. Der Grundherr Hans von Völkershausen verweigert sich aber der Reformation. Daraufhin wurden die Einwohner der Herrschaft Völkershausen aufsässig und belagerten Hans von Völkershausen in seiner Burg. Sie forderten zudem in der Umgebung Unterstützung für ihre Forderungen.

Klosterkirche Vacha

Am 21. April 1525 wurden nach eingehenden Beratungen in Vacha 20 Bürger zu den Aufständischen entsandt. Darunter der hessische Amtmann Martin von der Tann, der fuldische Amtmann Rudolf von Waiblingen, der Gemeindevormund Hans Schmidt und Hans Sippel. Nach deren Vermittlung musste Hans von Völkershausen die Zwölf Artikel der Bauern unterzeichnen.

Die städtische Deputation kehrt daraufhin ohne Sorge zurück, dass die Bauern etwas gegen Vacha unternehmen könnten. Diese folgten ihnen aber umgehend nach und besetzten das Servitenkloster in der Vorstadt. Noch am 21. April wurde Prior Peter von Aschenbergk und der Konvent des Servitenklosters genötigt, sich zu den Zwölf Artikeln der Bauern zu bekennen.

Noch heute sind in der Klosterkirche zu Vacha Beschädigungen an den Grabsteinen des Melchior von der Tann († 1524) und des Berlet von Mansbach († 1483) sichtbar, die wohl während des Aufstandes geschehen sind. Trotz der teilweise dramatischen Schilderungen hielten sich die Zerstörungen beim Servitenkloster aber in Grenzen. Die Kirche und andere Baulichkeiten blieben jedenfalls erhalten. Zudem waren weder das Klosterarchiv noch die Wertgegenstände der Begehrlichkeit der Bauern zum Opfer gefallen. Lediglich Gewänder, Hausgerät und Betten wurden zur Ausrüstung des Haufens mitgenommen.

In der Folgezeit wuchs der Werrahaufen bis auf über 10.000 Mann an und zog über Schmalkalden nach Meiningen, wo die Aufständischen am 3. Mai den Grafen Wilhelm IV. von Henneberg zwangen sich ihnen anzuschließen.




11. Mai 2025, 14:00 Uhr, Burg Wendelstein:

Eröffnung der Sonderaustellung 500 Jahre Bauernkrieg am Jahrestag der Hinrichtung Hans Sippels




Archiv