Museumsblog
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09.12.2024
Gasthof zum Engel
Der “Gasthof zum Engel” am Untertor, auch “Goldener Engel” genannt, gehörte zu den ältesten und vornehmsten Gasthöfen der Stadt. Bereits im 15. und 16. Jahrhundert wurde das Haus in den Ratsrechnungen als Absteigequartier für durchreisende Gäste genannt.
1501 wurde hier der Reformator Georg Witzel geboren. Er studierte in Erfurt und Wittenberg und wurde 1521 Vikar in Vacha. 1522/23 begann Witzel im Sinne Luthers zu predigen und führte 1525 die ersten evangelischen Geistlichen im Amt Vacha ein. 1532 wandte er sich wieder der Alten Kirche zu und wurde u. a. Berater des Fürstabts von Fulda. 1573 starb Georg Witzel in Mainz.
Das heute verputze Fachwerkhaus (Untertor 3) entstand aus zwei Haushälften von 1517/18 und 1701, die 1728 unter einem Dach vereint wurden. 1906 zerstörte ein Brand das Hinterhaus und beschädigte das Vorderhaus, so dass das Haus von Innen- und Außen umfangreich saniert werden musste.
1974 erfolgte die Schließung der Gaststätte und der Umbau des Hauses zu Wohnungen.
Urkundlich erwähnte Besitzer:
1501: Witzel
1537/39/49: Wenck, Dilmann
1600: Witzel
1658: Kühmel, Johann Daniel
1661-95: Weischner, Johann Wilhelm(+ 1695)
1695-98: Stablach, Johann Georg
1716-19: Wolfarth, Johannes
1739: Hartusch, Wilhelm
1744-65: Ruppel, Johannes
1805-33: Lotz, Georg (+1833)
1836-58: Lotz, Friedrich (Sohn)
1865: König, Friedrich August
1874: Schulz, Christian
1876: Spangenberg, Simon (+1899)
1888: Witzmann, August
1893: Liebmann, Karl Friedrich
1896: Spangenberg, August
1903-32: Thrän, Fritz
1932-33: Raschke, Kurt
1933-47: Brauerei Berka (Pächterin Bommer, Kläre)
1947-58: Brauerei Berka (Pächter Burkhardt, August)
1959-60: Brauerei Berka (Pächterin Nube, Martha)
1961-74: HO-Gaststätte (versch. Angestellte: Bolth, Hüther, Teichmöller u.a. bis Schließung)
Michael Hoehn - 21:19 @ Gasthäuser | Kommentar hinzufügen
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